Pulverspritzguss
Kiefermodel mit Implantat |
Der Keramikspritzguss nutzt die geometrischen Freiheiten des Spritzgießverfahrens zur Herstellung komplexer keramischer Bauteile. Die Prozesskette beginnt mit dem Compoundieren des Feedstocks (hochgefülltes Compound), der dann im Spritzgießverfahren zum Grünling verarbeitet wird. Anschließend wird beim Entbindern der Binder wieder entfernt und danach die Keramikpartikel zu einem kompakten Bauteil versintert. Durch das in der Großserienfertigung kosteneffektive Verfahren zur Herstellung geometrisch komplexer Keramikbauteile haben diese in den verschiedensten Sparten wie Medizin- und Sensortechnik wie auch für Designobjekte enormes Potential. Die fehlerfreie Herstellung der Bauteile ist dabei eine Grundvoraussetzung und kann nur durch die genaue Anpassung von eingesetzten Materialien, Prozessstrategien und Bauteilgeometrie erzielt werden.
Der Lehrstuhl für Kunststofftechnik beschäftigt sich in diesem Themenfeld unter anderem mit der Binderentwicklung, der Charakterisierung der Binder und Feedstocks sowie der Erarbeitung von Einflussgrößen in Experimenten und durch simulationsgestützte Prozessanalyse. Die Eigenschaften der finalen Bauteile, wie z. B. die hohe Temperatur- und Medienbeständigkeit ermöglicht Anwendungen in den unterschiedlichsten Bereichen, wie z. B. der Medizintechnik oder auch der Elektrotechnik. Auf Basis der aus der Anwendungsvielfalt resultierenden Anforderungen ergeben sich unterschiedlichste Fragestellungen, die im Rahmen von Forschungsprojekten erarbeitet werden.
Thomas Forstner, M.Eng.
Lehrstuhl für Kunststofftechnik
Additive Fertigung
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