Rotationsformen
Rotationsformen
Rotationsformen, auch unter den Begriffen Rotationsguss und Rotomolding bekannt, ist ein Verfahren zur Herstellung nahtloser Hohlkörper wie beispielsweise Tanks oder Gehäuse für den Anlagenbau. Dabei können Bauteilvolumen von mehreren 10.000 Litern und komplexe Bauteilgeometrien realisiert werden. Beim Rotationsformen wird hierzu eine mit Kunststoff gefüllte Hohlform biaxial rotiert, erhitzt und wieder abgekühlt, wodurch sich ein Kunststoffhohlkörper an der Innenwand des Werkzeugs bildet. Da das Verfahren bei Umgebungsdruck erfolgt, sind die verwendeten Werkzeuge vergleichsweise kostengünstig, was das Rotationsformen vor allem für kleinere Stückzahlen wirtschaftlich interessant macht. In der industriellen Praxis wird momentan hauptsächlich Polyethylen verwendet. Über 80 % des beim Rotationsformen verwendeten Materials entfällt hierauf.
Forschungsarbeiten am LKT befassen sich unter anderem mit der Charakterisierung alternativer Werkstoffe für das Rotationsformen und dem Ermitteln der dabei erzielbaren Bauteileigenschaften. Eine Erweiterung des Werkstoffspektrums ermöglicht eine Vielzahl neuer Anwendungsberiech für das Rotationsformen. Besonders der Einsatz technischer Thermoplasten birgt großes Potential das Rotationsformen für neue technische Anwendungen zu erschließen.
Neben der Untersuchung neuer Werkstoffe liegt ein weiterer Fokus auf der Prozessoptimierung des Rotationsformens. Ein wesentliches Optimierungspotential des Rotationsformens gegenüber konkurrierenden Kunststoffverarbeitungsverfahren, wie z. B. Blasformen oder Twin-Sheet Thermoformen, sind die langen Zykluszeiten von bis zu über einer Stunde. Der LKT arbeitet an Lösungen, durch gezielte Prozessanpassungen die Zykluszeit beim Rotationsformen zu reduzieren und gleichzeitig die Bauteilqualität zu optimieren.